Vom 6. Bundesligaspieltag am 23.05.2009 in Künzell berichtet Walter Teupe (DMV-Referent für Öffentlichkeitsarbeit)
Spieltag Presse-Infos Live-Ergebnisse
+++wetter am spieltag+++morgens kühl+++bei ansteigenden temperaturen sonnig und trocken+++über 20 grad+++petrus muss ein minigolfer sein+++ |
Glanzvoller Mainzer Sieg beim Bundesliga-Finale und Hardenberger Meisterjubel
Mainzer Damen schafften Titelhattrick, Bochum und Kiel steigen ab, Niendorf und Olching müssen nachsitzen
Meisterliche Hardis und goldige Mainzer Mädels Foto: Frank Völzke |
Künzell - Der 6. und letzte Spieltag der 1. Bundesliga in Künzell brachte den erwarteten Ausgang: Bei den Herren holte sich Hardenberg den Titel zurück, während die Mainzer Damen einmal mehr das Maß aller Dinge waren und den Titelhattrick schafften. Bochum (Herren) und Kiel (Damen) steigen ab, während die Hamburger Jungs vom Niendorfer MC, die mit so viel Schwung in die Liga gestartet waren sowie die Olchinger Damen in die Relegationsrunde um den Klassenverbleib müssen. Den Ton auf der sehr anspruchsvollen Künzeller 18-Loch-Filzanlage gaben freilich andere an: Bei den Herren schafften die "jungen Wilden" aus Mainz zwar (noch) nicht ihr Meisterstück, dafür immerhin schon mal die Reifeprüfung. Bereits in Schriesheim hatten die Rheinhessen auf Filz gewonnen, und diesmal dominierten sie den Spieltag nach Belieben und hatten am Ende satte 29 Schlag Vorsprung vor Hardenberg. Bei den Damen gelang Göttingen der 2. Saisonsieg (ein Schlag vor Mainz), doch die sechs Punkte Rückstand auf Meister Mainz waren nicht mehr aufzuholen.
Synchron-Minigolf mit Walter Erlbruch (hinten) und Martin Stöckle Die Filzbahnen in Künzell gaben den meisten Akteuren Rätsel auf. Die im Jahr 2008 eröffnete Anlage sorgt für einen perfekten Minigolfpark, denn nirgendwo anders in Deutschland gibt es einen Minigolfstandort mit drei Systemen (Eternit, Beton, Filz). Zunächst fängt es ganz harmlos an: "Bei uns mußt Du vorne raus die Asse machen, wenn Du vernünftig über den Parcours kommen willst", erklärt Andreas Schmitt die Besonderheiten auf Filz. "Einige Topspieler haben mir erklärt, dass man nach acht Bahnen sechs tief stehen muss", fährt der 2. Vorsitzende des MGC putter Künzell fort und kommt auf die Hammerbahnen zu sprechen: "Der Oxer (Bahn 6, die Red.) hat es in sich und am Doppeltor mit Steigung fielen alleine im 1. Durchgang neun Ottos." Insgesamt handelten sich die Bundesligisten in Künzell 41 dieser Höchststrafen ein (Herren: 15, Damen: 26). Hatte nur im 1. Durchgang (37) Probleme: Bochums Ivan Macho Im 1. Durchgang (der Spieltag wurde vom Schiedsgericht auf drei Durchgänge verkürzt) zeigten die Mainzer Herren, wie man eine solche Anlage beherrschen kann. Während alle anderen Teams schwarze (Runde über 40) und rote (Runde über 36) Runden zu verkraften hatten, spielten die Mainzer 6x grün (Runden zwischen 30 und 35) und legten damit den Grundstein zu einem an diesem Tage ungefährdeten Durchmarsch. Der enttronte Meister Dormagen-Brechten (202) lag nach Durchgang 1 gleich mal 10 Schläge im Hintertreffen, dahinter Hardenberg (204) vor Arheilgen (211), Bochum (213) und Niendorf (216). Danach zeigten die Niendorfer, warum sie anfangs der Saison so herzerfrischend aufgespielt hatten und dass sie auch auf dem für sie ungewohnten Filzbelag viel gelernt haben: Bester Mannschaftsdurchgang (190) gemeinsam mit Mainz, das sich trotz einer 43er-Runde vom Jugend-Europameister Max Hermann dank drei blauer Runden (unter 30) leicht steigern konnte. Und Hardenberg? Der Titeldauerbrenner des letzten Jahrzehnts steigerte sich deutlich (192), hatte allerdings 14 Schläge Rückstand auf Mainz. Aber was sind schon 14 Schläge angesichts solcher Herausforderungen an manchen Bahnen? Der anwesende Bundestrainer Michael Neuland wird mit der Auswahl der Künzeller Filzanlage im Hinblick auf die superschweren WM-Bahnen in Odense sehr zufrieden gewesen sein, konnten sich seine Nationalspieler schon mal einen kleinen Eindruck von dem machen, was sie im August in Dänemark erwartet. Auch der 2. Tscheche im Bochumer Dress, Karel Molnar überzeugte mit 94 Schlägen. Werden die beiden Tschechen auch in Liga 2 für Bochum am Schläger sein?
Im abschließenden Durchgang bauten die Mainzer ihre Führung komfortabel aus und schraubten ihre Bestmarke aus Runde 2 auf 187 Schläge. Da half den Hardis auch ein entfesselt aufspielender Alexander Geist nicht weiter. Der Esslinger trommelte unglaubliche 23 Schläge auf die Anlage und hatte dabei noch eine 3 an Bahn 15 zu verkraften. Unglaublich. Der neue Meister begnügte sich mit einem 200er-Durchgang, dem Niendorf (204) noch am nächsten kam. Für Geist wurden am Ende 85 Schläge notiert, doch die Bestleistung schaffte der Mainzer Youngster Sascha Spreier (84). Während Dormagen-Brechten (607) und Niendorf (610) auf Augenhöhe ins Ziel kamen, werden die zuletzt starken Arheilger (630) einigermaßen ernüchtert die Heimreise angetreten haben. Ein Otto an Bahn 8 in Runde 3 verdarb dem Holländer Alexander Jasper (Dormagen-Brechten, 100) ein besseres Ergebnis Noch höher dürfte jedoch der Frustfaktor bei den Herren vom Bochumer MC gewesen sein. Was hatten die Westdeutschen in der letzten Saison aufhorchen lassen - dem Höhenflug folgte ein jäher Absturz in Liga 2 mit gerade mal zwei Punkten aus sechs Spieltagen. Spielte brav (34,35,36) und insgesamt eine gute Saison für Arheilgen: Youngster Dennis Kapke Mannschaft des Tages: Sascha Spreier (Mainz) 84, Alexander Geist (Hardenberg) 85, Macel Noack (Mainz) 90, Lars Greiffendorf (Mainz) 90, Kai Dorner (Dormagen-Brechten) 92, Mike Mann (Hardenberg) 94, Marco Templin (Dormagen-Brechten) 94, Karel Molnar (Bochum) 94
Mainz, wie es singt und lacht! Alice Kobisch, Steffi Kern, Nicole Gundert-Greiffendorf und Kathrin Neumann (von links) schafften den DM-Titelhattrick Bei den Damen war es um den Tagessieg erheblich spannender, besonders weil Uerdingen nach dem überraschenden Erfolg auf Filz in Schriesheim auch in Künzell Akzente setzte. Und es war diesmal nicht Gaby Rahmlow, die ihr Team nach vorne trieb, sondern Pia Riebesam mit einer 29 zum Auftakt. Dass 108 Schläge zur vorübergehenden Führung vor Mainz (112) und Göttingen (114) reichten, machte nach Schriesheim einmal mehr die großen Leistungsschwankungen der Damen auf den langen Filzbahnen deutlich. Neutraublings Chancen auf einen neuerlichen Tagessieg erhielten nach 117 Schlägen einen vorzeitigen Dämpfer. Schwieriger Pött für Bianca Oberweg (Göttingen) am "Ritter-Sport". Die Vizeweltmeisterin haderte besonders mit dem Mittelfeld: Kein Ass auf den Bahnen 9-13. Einen rabenschwarzen Auftakt (128) erwischte das Olchinger Team, das jedoch selbst mit solchen Ergebnissen nicht die rote Laterne fürchten mußte, weil die Olympia-Damen aus Kiel mit 159 Schlägen einmal mehr in ihrer eigenen Liga spielten. Die Damen aus dem hohen Norden toppten ihre Negativvorstellung vom Filztag in Schriesheim, hatten als beste Runde eine 43 auf dem Punktzettel und mussten in Durchgang 1 sogar eine 61 kassieren. Unterm Strich waren das 437 Schläge, was einem Rundenschnitt von 48,6 Schlägen entspricht. Olching dagegen steigerte sich von Runde zu Runde und schaffte in Durchgang 3 sogar die Tagesbestmarke (101). Durch diesen Schlußspurt überholte Olching den BGC Neutraubling, bei denen lediglich Tanja Pscherer (106) eine solide Leistung anbot. Vorne behauptete Uerdingen nach abermaligen 108 auch nach Runde 2 die Führung, aber plötzlich wurde es bei wechselnden Führungen spannend. Ausgerechnet Pia Riebesam, die so toll gestartet war, sorgte für den Umschwung. Nach zwei 45er-Runden war für Uerdingen der Keks gegessen, und vorne waren die zwei besten Teams einmal mehr unter sich, diesmal mit dem um einen Schlag besseren Ende für Göttingen. Beste Dame war Alice Kobisch vom alten und neuen Meister aus Mainz (97). Der Bundestrainer wird bei den gezeigten Leistungen einige Sorgenfalten mit in seine WM-Planungen nehmen, denn so richtig überzeugen konnte keine seiner Kandidatinnen. Mannschaft des Tages: Alice Kobisch (Mainz) 97, Bianca Oberweg (Göttingen) 100, Nicole Warnecke (Uerdingen) 105, Tanja Pscherer (Neutraubling) 106 Herzlichen Dank an dieser Stelle an Andreas Schmitt vom MGC putter Künzell, der die tollen Fotos zum Spieltag geliefert hat !!! | Richtungsprobleme bei Corina Reinisch (Neutraubling) .... und Sascha Mark Arheilgen)
Beste Dame im Feld: Alice Kobisch (Mainz) Klasse Spieltag für Marcel Noack (Mainz, 90), der lediglich an Bahn 4 kleine Probleme hatte Spielte bis auf die Schlußrunde (36) stark: Niendorfs Benjamin Güth Hat nach einer tollen Bundesligasaison überhaupt keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen: Jugend- Europameister Max Hermann hier in seiner 2. Runde, in der er Lehrgeld zahlen mußte. Den jungen Mainzer Wilden gehört die Zukunft Kämpfte sich auf grünen Bahnen zu drei grünen Runden: Martin Stöckle (Niendorf) Zweimal Sascha Spreier (Mainz). Erst am Örkel ... dann am Doppeltor mit Steigung. Die Mainzer haben mit dem jungen Saarländer einen prima Fang gemacht: Nomber one in Künzell! Aufsteigende Form beim Weltmeister Marco Templin (94) Voll konzentriert am Doppeltor: Uwe Ludwig (Hardenberg), der nicht seinen besten Tag erwischt hatte (111) Der Leitwolf der Hardenberg-Pötter: Walter Erlbruch. Der DM-Titel 2009 wird für den Weltklassemann nach der Schmach der letzten Saison eine große Genugtuung bedeuten |
Tabelle 6. Spieltag und Abschlußtabelle
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Einzelsiegerin Damen, Bundesliga-Saison 2008/2009: Gaby Rahmlow (BGC Uerdingen) | Einzelsieger Herren, Bundesliga-Saison 2008/2009: Alexander Geist (BGS Hardenberg Pötter) |
Einzelrangliste Saison 2008/2009
Mannschaften der Saison Herren: Alexander Geist (Hardenberg), Sascha Spreier (Mainz), Walter Erlbruch, Harald Erlbruch (beide Hardenberg), Lars Greiffendorf (Mainz), Marcel Noack (Mainz), Timo Greiffendorff (Hardenberg) Damen: Gaby Rahmlow (Uerdingen), Alice Kobisch (Mainz), Bianca Oberweg (Göttingen), Tanja Pscherer (Neutraubling) |
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