Europameisterschaften vom 25. bis 28. August 2010 in Predazzo (Italien)

23.08.2010 

Die Mannschaften stehen!

Heute war zunächst „ausschlafen“ angesagt. Um 9:00 Uhr folgte dann die Mannschaftsbesprechung. Da Micha die Mannschaftsaufstellungen bin 16:00 Uhr abgeben musste, wurden diese in der Besprechung bereits bekannt gegeben.

Das Damenteam wird in folgender Reihenfolge an den Start gehen: Nicole, Bianca, Steffi, E: Nicki

Bei den Herren werde ich die Startposition übernehmen, gefolgt von Marcel und Miro. Mit Walter, Alex und Harry folgt der traditionelle Hardenberger Block. Marco macht von der Ersatzposition Druck.

6IMG_3975.jpg
Die Sondereinheit Vorbandenschlag an Bahn 17 auf Beton

Diese Reihenfolge war dann auch die Basis der Startgruppen für unsere Kombirunde in der Nachmittagseinheit. Erneute zeigte sich hier die Ergebnisstabilität beider Teams auf konstant hohem Niveau. Vor Trainingsende stand dann noch das Putttraining auf dem Tagesplan.

Durch viele Varianten mit schnellen Bällen kann es auf der Anlage zu langen Putts kommen. Hier zählt vor allem auf der zähen Betonanlage jeder Schlag. Aber auch die Standardputs an den „Stäben“ oder am Mittelhügel wurden ausgiebig trainiert.

Nach dem Training wurde die EM 2010 eröffnet. Beginnend mit einem 3-Gänge-Menü startete der Veranstalter den Eröffnungsabend im Nations House (großes Zelt) neben den Anlagen. Seit langem brachte ein Eröffnungsabend mal wieder mehr als nur kalte Häppchen. Erst eine kalte Vorspeise mit Schinken, Salami und Brot, anschließend Lasagne und dann Schweinebraten mit Rosmarinkartoffeln.

Leider musste dann wegen der fortgeschrittenen Zeit das Dessert ausfallen. Auf dem Dorfplatz von Predazzo warteten bereits die Zuschauer auf die einmarschierenden Nationen.

6Fahnentraeger__Marcel_Noack.jpg
Der Fahnenträger

Marcel führte das Team als Fahnenträger an, vorbei an winkenden „Fans“ am Straßenrand bis hin zum Dorfplatz, wo ca. 100 Leute auf die Vorstellung der Teams warteten. Positiv: Die Moderatorin erklärte das Spielsystem mit den Mannschaftsvorrunden, dem Mannschafts- und dem Einzelfinale und lud die Zuschauer zur Anlage ein. Ein Blaskapelle unterstütze die Veranstaltung mit traditionellen Klängen.

6Einmarsch_der_Nationen.jpg
Einmarsch der Nationen

Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung, jedoch etwas zu lang geraten, wenn man bedenkt, dass für einige Teams noch eine „frühe Traninigseinheit“ wartete.

Morgen steht dann die Generalprobe auf dem Programm, in der standesgemäß als geschlossene Teamrunde gespielt wird, um sich auf das Turnier einzustimmen. Die letzte Standortbestimmung vor dem großen Auftakt am Mittwoch.

Achim Braungart Zink

22.08.2010 

Der Blick von oben!

Oft hört man von Leuten den Rat, in einer Situation mal einen Schritt zurückzutreten und sich das Ganze von weiter weg aus einem anderen Blickwinkel anzusehen. So gewinnt man oft eine ganz andere Meinung. Wie also könnte man diesen guten Rat im Val di Fiemme in die Praxis umsetzen? Ganz einfach: Man setze das Nationalteam in eine Gondel, fahre auf 2250m und schaue sich den Veranstaltungsort der EM von ganz weit oben an!

Genau das hatte Michael heute für uns geplant. Nach dem Frühtraining mit „Minirunden“ auf beiden Anlagen stand ein gemeinsames Freizeitprogramm an. Und so fuhren wir um 14:30 Uhr mit vier Autos nach Cavalese, um von dort auf die Alpe Cermis zu „gondeln“. Eine willkommene Abwechslung nach 5 Tagen Training, um einmal die Gedanken ein wenig schweifen zu lassen.

5Team_auf_2250m-b.jpg
Das Team in 2250m Höhe

Lediglich Harry, der unter Höhenangst leidet, blieb im Hotel, um die Auswertung der Minirunden vorzunehmen, und so die für morgen angesetzte Mannschaftsbesprechung vorzubereiten. Auch Micha war diese Entlastung des Trainerteams dankbar.

5Harald_Erlbruch_mit_ABZ-b.jpg
Der amtierende Einzel-Europameister Harald Erlbruch auf Beton

Die Bilder des Ausfluges sprechen Bände, der Ausblick ins Tal war einfach fantastisch! Bei einem kleinen Picknick auf dem Berg konnte der Minigolfalltag der letzten Tage einmal beiseite geschoben werden, und es entwickelten sich so auch Gespräche abseits des Minigolfs. Auch das gemeinsame Abendessen fand dieses Mal nicht im Mannschaftshotel statt. Micha und Hanni hatten einen Tisch in einer Pizzeria reserviert, in der der Abend dann einen entspannten Ausklang fand.

Morgen muss Micha dann offiziell die Mannschaften melden, die zuvor in der Mannschaftsbesprechung den Teams bekannt gegeben werden. Eine leichte Aufregung ist zu spüren, aber egal wie die Aufstellung ausfallen wird, jeder ist Mitglied des Teams und ein wichtiger Baustein für den Erfolg.

5Das_Team_geniest_die_Aussicht.jpg
So eine Aussicht muss einfach genossen werden

Das Team ist durch die letzten Tage noch mehr zusammengeschweißt worden, was auch bei Micha nicht unbemerkt blieb. „Trotz allem Engagement kommt auch der Spaß unter den Spielerinnen und Spielern nicht abhanden! Das schafft eine tolle Stimmung im Team!“

Ich melde mich morgen mit einem letzten Bericht vor dem Turnier mit Eindrücken von der Eröffnungsfeier und der Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellungen.

Achim Braungart Zink

21.08.2010 

Die Wahrheit liegt auf’m Platz!

Die erste Nachmittagseinheit stand ab 13:00 Uhr auf dem Programm. Nach einem für die meisten spannenden Fußballabend und einem lauten Aufschrei von Marcel nach dem späten 2:1 der Bayern, stand am Vormittag die erste große Bahnbesprechung auf dem Programm. Das Trainerteam hatte die Ergebnisse der Vortage detailliert aufbereitet, die dann von Bundestrainer Michael Neuland präsentiert wurden. Erstaunlicherweise stellte sich heraus, dass die eigentlichen Problembahnen zur Zeit gar keine sind.

4Team_aufmerksam_bei_Bahnbesprechung-b.jpg
Team Deutschland aufmerksam bei der Bahnbesprechung 

Die momentanen Problemquoten lassen sich vermeintlich leicht abstellen und lassen damit trotz schon guter Ergebnisse noch viel Platz nach oben. Die Erkenntnisse der Besprechung und die besprochenen Änderungen/Verbesserungen sollten dann gleich im Training in zwei Kombirunden bei den Herren und drei Eternit- und einer Betonrunde bei den Damen umgesetzt und verbessert werden. Während auf der Betonanlage der Trend zu (tief)grünen Runden bestätigt wurde, zeigte sich auf der Eternitanlage ein berühmter Fußballspruch als treffend: „Die Wahrheit liegt auf’m Platz!“

Die eigentlichen Problembahnen wurden wieder welche, die Quote rutschte etwas ab und die anderen gewünschten Verbesserungen konnten nicht wie geplant erreicht werden. Somit waren die Gesamtergebnisse leicht schlechter als die Tage zuvor. Doch das heißt nicht, dass die Ergebnisse nicht konkurrenzfähig sind, eher im Gegenteil, jedoch arbeitet das ganze Team im Training sehr akribisch und „perfektionistisch“ um „ready for success“ zu sein.

4Tom_und_Walter-b.jpg
Walter Elbruch (hier im Gespräch mit Betreuer Tom Schäpe) spielt in Predazzo seine 21. EM/WM in Folge

Der Bundestrainer sieht die etwas schlechteren Ergebnisse gelassen: „Es war absehbar, dass die herausragenden Ergebnisse auf Eternit nicht ohne weiteres zu wiederholen sind. Heute war es deutlich wärmer als in den Vortagen, so dass sich die Ballpräparation schwieriger gestaltete. Außerdem haben wir heute zum ersten Mail richtige Kombirunden gespielt. Häufig werden dann die Ergebnisse geringfügig schlechter, weil die Spieler erst mal in den Rhythmus kommen müssen. “

Morgen ist dann wieder früh aufstehen angesagt. Es ist geplant, Minirunden an den wichtigen Bahnen zu spielen, um die Schlüsselbahnen noch besser in den Griff zu kriegen und die teilweise ungewohnten Schläge zu verinnerlichen.

Bis Morgen!

Achim Braungart Zink

20.08.2010 

Der frühe Vogel fängt den Wurm!

Heute stand der erste offizielle Trainingstag an, ab dem traditionell in zwei Trainingsgruppen trainiert wird. Von den „großen“ Nationen sind uns die Schweizer und die Italiener „zugelost“ worden. Schweden und Österreich trainieren in der anderen Gruppe. Unsere erste eingeteilte Einheit stand am Morgen bis 13:00 Uhr an.

Um nach einer kleinen Einspielzeit möglichst drei Runden zu schaffen war frühes Aufstehen angesagt, denn spätestens um 7:30 Uhr wollten wir auf der Anlage sein. Danny stieß erst in der Nacht zur Mannschaft, da er Donnerstag noch arbeiten musste. Michael holte ihn vom Bahnhof in Bozen ab, sodass beide ca. 2:30 Uhr wieder im Hotel waren. Da wir heute nur Beton gespielt haben konnte Danny dann ein wenig länger schlafen und ließ sich später von Tom auf der Eternitanlage einweisen, um morgen in die Betreuung einsteigen zu können.

3Nicki_Alex__entspannte_Stimmung_beim_Training-b.jpg
Entspannte Stimmung: Nicki Gundert-Greiffendorf und Alex Geist

Ab 9:00 Uhr standen für das Team dann 3 Runden Beton auf dem Programm. „Baustellen“ gibt es nicht mehr viele, sodass auch heute die Ergebnisse sehr gut waren. Viele grüne Runden und Gesamtergebnisse ließen den Bundestrainer entspannt in den freien Nachmittag blicken. Hier stand das Thema Regeneration im Mittelpunkt. Auf eine Teambesprechung wurde daher heute verzichtet. Zunächst schauten sich alle gemeinsam einen Film an (Invictus mit Morgan Freeman und Matt Damon), anschließen war Freizeit für die Spieler angesagt. Massagen bei Hanni, Sauna, Wellness, Tischtennis, Schlafen, das waren die Hauptaktivitäten der Truppe.

Nach dem Abendessen gingen die Meisten direkt aufs Zimmer, um für die morgige Nachmittagseinheit fit zu sein. Den Vormittag werden wir für die erste große Mannschaftsbesprechung nutzen, in der auch die Quoten an den Bahnen Thema sind. Nach 4 Eternit-und 6 Betonrunden sind diese hoffentlich bereits sehr aussagekräftig.

Doch trotz all den guten Ergebnissen und Erfahrungen bleibt vor allem auf der schwierigen Betonanlage keine Zeit sich auszuruhen. Zu schmal ist hier der Grat zwischen knapp „rot“ und „tiefgrün“. Volle Konzentration und immer 100% wird hier das Motto bleiben.

3ABZ_mit_Glasstein-Bruch-b.jpg
„Auch ein Glasstein hält nicht jeder Belastung stand“! Achim mit defektem Spielgerät

Viele Grüße vom ganzen Team aus Italien

Achim Braungart Zink

18.08.2010 

Predazzo 2010 – Das Training beginnt!

Nach dem kleinen Zwischenstopp auf der Passstraße und dampfendem Kühlwasser, suchte Tom heute erst einmal eine Werkstatt auf. Mit Händen und Füßen musste kommuniziert werden, denn die Werkstattangestellten konnten weder deutsch noch englisch. Der Fehler liegt wohl im Defekt des Ventilators.

Die Spieler begannen am Morgen mit dem Training auf der Eternitanlage. Durch einen Lehrgang einige Wochen vor der Anreise und die frühere Anreise von Walter, Harald und Steffi war alles bestens vorbereitet und so konnten nach vier Stunden Training sogar bereits die ersten Runden gespielt werden. Darunter auch die ersten Runden unter 20, was den Eindruck der guten Vorbereitung verstärkte.

Die Betonbetreuer nutzten die Zeit, um die ersten Puts zu machen, gerade der Endkreis des Weitschlages zeigt einige starke Gefälle, die ein Anhalten bis zu 30cm neben das Loch nötig machen.

2Putt-Training_an_Bahn_7-b.jpg
Putt-Training an Bahn 7

Nach einer kleinen Pause mit Mannschaftsbesprechung nutzte das Team vom Nachmittag an die Zeit, um die Betonanlage zu trainieren. Hier gibt es einige Schlüsselbahnen, wo es gilt, die Schlagqualität möglichst hoch zu halten, um eine gute Assquote zu erreichen. Hierbei ist eine gute Ballpräparation der Betreuer jedoch ebenfalls eine Notwendigkeit.

19:30 Uhr war dann Abfahrt ins Hotel. Am Abend gab es keine große Besprechung mehr, es wurde eher auf die Regeneration der Spieler wert gelegt, denn die vollen Trainingstage auf 1000m Höhe werden sich sonst deutlich bemerkbar machen.

2Miro_Stoparic-b.jpg
Miro Stoparic testet eine Variante an der 5

Der Bundestrainer zeigt sich zufrieden mit dem ersten Trainingstag. „Das Training hat mir auf beiden Anlagen sehr gut gefallen. Alle sind trotz des langen Tages bis zum Ende sehr konzentriert dabei geblieben. Die Ergebnisse unserer ersten Eternit-Runden sind auch vielversprechend ausgefallen. “ meinte Michael beim Abendessen zu seinem Team.

Am Donnerstag geht es dann zunächst auf der Betonanlage weiter, um auch hier die ersten Runden zu absolvieren.

17.08.2010 

Los geht’s nach Predazzo!

Mit Wohnmobil und Toms Kombi geht es von Deutschland los nach Italien. Gegen 7:00 Uhr morgens stehen beide Wagen bei mir vor der Tür, um mit Bianca, Nicole, Marco, Tom und mir weiter nach Mannheim zu fahren, wo dann noch Miro und Marcel eingesammelt werden.

Das Wohnmobil voll bepackt und mit vier Personen belegt, fahren Tom, Nicole und ich mit dem Kombi hinterher.

Walter, Harald und Steffi sind schon am Wochenende vorgereist, nutzen die Zeit, um weitere Verbesserungen am Ballmaterial und an den Spuren vorzunehmen. Der Bundestrainer kommt direkt aus dem Familienurlaub nach Predazzo.

1Kurz_vor_Oesterreich-b.jpg
Kurz vor Österreich

19:00 Uhr soll Treffpunkt im Hotel sein. Leider müssen wir dann das Wohnmobil 13 km vor dem Ziel ziehen lassen. Toms Motor überhitzt, weil anscheinend das Thermostat defekt ist und somit auch der Ventilator nicht anspringt. Da hilft es auch nichts die Heizung auf Höchststufe zu stellen, um zu versuchen, die warme Luft aus dem Motorraum abzuleiten. 

2Ungewollter_Zwischenstopp_auf_der_Passstrasse-b.jpg
Ungewollter Zwischenstopp auf der Passstraße

Anhalten und abkühlen ist angesagt. Die Ankunft im Hotel war laut Navi zuvor noch auf 17:45 Uhr. Durch den unplanmäßigen Zwischenstopp können wir die 19:00 Uhr gerade so, mit einem Auge zu, einhalten. Mal sehen, was die Werkstatt morgen sagt (Übrigens: letzte Inspektion war am 04.08.2010!!!).

Auf dem Programm stand am Abend noch ein gemeinsames Abendessen und eine anschließende Enführungsbesprechung. Alle sind heiß und freuen sich auf die Tage in Italien.

Die Jugendlichen und die Senioren haben es mit ihren tollen Leistungen in Sotschi und Cheb vorgemacht. Wir werden uns bestens vorbereiten, um den Medaillenspiegel aufzustocken.

Der Bundestrainer formuliert die Ziele für die EM so: „Wir verfügen bereits jetzt über wertvolle Erkenntnisse und wollen mit konsequenter Arbeit unseren Weg zum Erfolg weiter gehen. Hierzu haben wir unser Team bei der Einführungsbesprechung entsprechend eingestellt.“

Herzliche Grüße vom Deutschen Nationalteam!

Achim Braungart Zink  

 

 


[ Zurück ]