Weltmeisterschaften (Damen und Herren) vom 19.08.- 22.08.2009 in Odense (Dänemark)
Es berichtet Walter Teupe, DMV-Pressereferent
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Walter Erlbruch, wie er (Minigolf) leibt und lebt. Seine Kampfansagen Richtung Konkurrenz sowie das Pushen des eigenen Teams zielen jedoch längst nicht mehr Richtung Titelverteidigung - zu groß ist die Dominanz der schwedischen Herren, und auch auf Eternit verliert Team Deutschland Schläge gegen Ryner & Co. Bundestrainer Neuland bilanzierte nach dem 2. Tag: "Uns fehlt die Wettkampferfahrung auf einer derartig selektiven Anlage. Wir haben in Deutschland keine Filzanlagen mit diesem Schwierigkeitsgrad und angesichts der sehr kurzen Trainingszeit konnte die notwendige Schlagsicherheit auf Filz nicht aufgebaut werden." | |
Während sich in Odense also die deutschen Herren nach besten Kräften mühen, den Rückstand auf Schweden nicht zweistellig werden zu lassen, wird im Internet nicht nur von deutschen Usern darüber diskutiert, wem die Regelung, eigens für den Wettkampf aufgebaute Anlagen in nur fünf halben Tagen austrainieren zu müssen, in die Karten spielt. Die deutschen Herren verloren am 2. Tag weitere 18 Schläge und sind nun 73 Schläge hinter Schweden zurück. Da der Titelzug Richtung Schweden abgefahren ist, konzentriert sich das Team auf den Gewinn der Silbermedaille, und hier konnte ein erstes Erfolgserlebnis verbucht werden: Der vermeintlich härteste Kontrahent um den Silberrang, Österreich, liegt vorerst einmal 18 Schläge im Hintertreffen. Problematischer verläuft aus deutscher Sicht der | |
Damenwettbewerb (auf dem Foto oben zeigt - richtiger Jubel sieht anders aus - Steffi Kern einen erfolgreichen Versuch an), was sich auch in der relativ frühen Einwechslung von Nicole Piechotta (für Nicole Gundert-Greiffendorf) widerspiegelt. Die deutschen Damen kriegen kollektiv die schwierige Filzanlage nicht in den Griff und haben auf diesem System bereits sieben "schwarze" Runden eingelocht. Am schlimmsten traf es Alice Kobisch in ihrer gestrigen 1. Filzrunde (50) mit zwei "Ottos". Da auch bei den Eternitergebnissen Licht und Schatten wechseln, hat das deutsche Team auf die Verfolger um Platz 3 (Niederlande, Schweiz) | |
weniger (14 Schläge) Vorsprung, als der Rückstand (19) auf die bislang zweitplatzierten Österreicherinnen beträgt. Ganz vorne zieht auch bei den Damen Schweden (531) einsam seine Kreise. Deutschland (585) minigolft derzeit auf Bronzekurs. Einen prima Einstand im Nationalteam liefert Youngster Sascha Spreier (Foto oben) ab. Der 19jährige Saarländer in Diensten des Bundesligisten MGC Mainz ist nach dem 2. Tag der beste nichtschwedische Spieler auf Filz und im Moment auf Rang 11 (167). Bester Deutscher ist Alexander Geist (Foto links unten, 165) aufgrund seiner besseren Eternitergebnisse. | |
Welche deutschen Spieler werden wir morgen in den K.O.-Runden erleben (Männer 32, Damen 16)? Sicher auf Kurs scheinen neben Geist und Spreier auch Europameister Harald Erlbruch (14.), Achim Braungart-Zink (15.), Walter Erlbruch (17.) sowie der 2. Neuling im DMV-Dress, Marco Henning (18.). Ausgerechnet Titelverteidiger Marco Templin muss ums Weiterkommen fürchten. Zwei Schläge trennen ihn auf Rang 36 vom Minimalziel Runde der letzten 32. Bei den Damen muss Nicole Gundert-Greiffendorf (rechts, 21.) die ersten beiden Tage total abhaken, um sich nach vorne zu kämpfen. | |
Der WM- und EM-Dritten darf diese Leistunssteigerung durchaus zugetraut werden. Nicole Piechotta (6.) und Stefanie Kern (8.) putten derweil im Leistungsbereich des 3. Platzes, und auch Alice Kobisch hat als 11. sieben Schläge Vorsprung auf Rang 17. Auffällig ist der drastische Leistungsunterschied international zwischen Damen und Herren auf Filz. | |
Die Schwedin Karin Wiklund (rechts) meldet nach ihren bisherigen Ergebnissen Titelansprüche auch im Einzel an, wenngleich ab morgen im K.O.-System die Überraschungen einmal mehr nicht ausbleiben werden. Gruppengespräch der deutschen Damen mit Nicole Gundert-Greiffendorf, Nicole Piechotta, Alice Kobisch sowie Bundestrainer Michael Neuland (unten), der zur Situation meint: "Wir wollten eigentlich versuchen, den Rückstand auf die Schweden etwas zu verkürzen, dieses Vorhaben scheiterte allerdings schon sehr früh. Nach einem katastrophalen ersten Filzdurchgang zog sogar noch Österreich an uns vorbei. | |
Aufgrund einer sehr guten Eternitrunde (70 Schlag) konnten unsere Damen zwar etwas aufholen, aber auch in der zweiten Filzrunde konnten wir unsere Leistungen nur wenig verbessern, so dass wir jetzt mit 19 Schlägen Rückstand auf Platz 3 liegen. Es ist angesichts der sehr schwierigen Anlagen zwar nicht unmöglich, diesen Rückstand wettzumachen, aber dann muss es schon deutlich runder laufen als heute. Aufpassen müssen wir auch auf die nur 14 Schlag hinter uns liegenden Schweizerinnen und Niederländerinnen." | |
Und wie sieht er die Situation bei den Herren (rechts der bisher überragende Ex-Weltmeister Carl-Johan Ryner aus Schweden): "Aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung in den ersten beiden Runden konnten wir | |
Herausragend war heute die Leistung des gestern nicht so gut aus den Startlöchern gekommenen Alexander Geist (Foto rechts), der mit 69 Schlag (20, 28, 21) Tagesbestleistung Fotos: Claudia Kuhn | |
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