Vom Bundesligaspieltag am 7.9.2008 in Kiel berichtet Walter Teupe (DMV-Referent für Öffentlichkeitsarbeit |
Trainingsimpressionen Spieltag
Hardis wie entfesselt: 489 in Kiel
Mainzer Damen gewinnen vor Göttingen, Marco Balzer spielt 76
Kiel-Gaarden - Die Gewinner des 1. Spieltages der Minigolf-Bundesliga auf Eternit in Kiel-Gaarden sind die Herren der BGS Hardenberg-Pötter sowie die Damen vom MGC Mainz. Bei idealen Witterungsverhältnissen machten die Hardis von Beginn an deutlich, dass der letzte Saison verloren gegangene DM-Titel nach bis dahin neun Titeln nacheinander nur ein Ausrutscher gewesen sein soll. Neuzugang Alexander Geist (kam von Arheilgen) hatte mit 78 Schlägen einen verheißungsvollen Einstand. Noch zwei Schläge besser war der Kieler Marco Balzer, der wesentlichen Anteil daran hatte, dass seine Niendorfer Aufsteiger den 2. Tagesrang erreichten und wichtige Punkte für den Verbleib in der Königsklasse sammelten. Was ein Alexander Geist sportlich wert ist, bekam die Truppe aus Arheilgen zu spüren: Die Hessen finden sich vorerst am Tabellenende wieder. Nichts Neues bei den Damen, möchte frau sagen. Mainz vor Göttingen und Neutraubling - eigentlich nichts Besonders, wäre da als neue 4. Kraft in der Liga nicht das Team des BGC Uerdingen mit der oftmaligen Welt- und Europameisterin Gaby Rahmlow (kam vom SV Lurup). Uerdingen könnte in der neuen Saison noch für die eine oder andere Überraschung gut sein. Einen bitteren Auftakt gab es für die Kieler Aufsteigerinnen: Der Heimvorteil geriet zur Nullnummer - Unternehmen Klassenerhalt in weite Ferne gerückt. Beste Spielerin war die Mainzerin Steffi Kern (82) vor Corina Reinisch (Neutraubling), die einen Schlag mehr benötigte. |
Teams
MGC Mainz | MGC Göttingen |
BGC Neutraubling | BGC Uerdingen |
MSK Olching | MGC Olympia Kiel |
MGC Dormagen-Brechten | BGS Hardenberg-Pötter |
Bochumer MC | SG Arheilgen |
MGC Mainz | Niendorfer MC |
Tabellen nach dem 1. Spieltag
Männer:
1. | BGS Hardenberg-Pötter | 489 | 10:00 |
2. | Niendorfer MC | 510 | 08:02 |
3. | MGC Mainz | 512 | 06:04 |
4. | MGC Dormagen-Brechten | 514 | 04:06 |
5. | Bochumer MC | 526 | 02:08 |
6. | SG Arheilgen | 534 | 00:10 |
Frauen:
1. | MGC Mainz | 262 | 10:00 |
2. | MGC Göttingen | 264 | 08:02 |
3. | BGC Neutraubling | 267 | 06:04 |
4. | BGC Uerdingen | 272 | 04:06 |
5. | MSK Olching | 290 | 02:08 |
6. | MGC Olympia Kiel | 292 | 00:10 |
Spieltag
Bundesligamanagerin Anja Richter begrüßte die Teams und deren Betreuer zur neuen Saison und stellte den Oberschiedsrichter Christian "Butsche" Somnitz vor. Der machte gleich klar, dass den Aufrufen der Starterin prompt zu folgen ist, was mit ein Grund war, dass der Spieltag in Kiel um 16:45 Uhr zu Ende war. Natürlich spielte auch die Witterung mit, aber das Kieler Beispiel sollte Schule machen. | |
Nicole Piechotta eröffnete die neue Saison 2008/2009 ..... | |
.... mit einem Abklemmer hinter der letzten Pyramide. | |
Alice Kobisch dagegen startete mit einem Ass. Die Auslosung wollte es, dass die beiden Titelfavoriten Mainz und Göttingen im direkten Vergleich antreten mussten. | |
Viel spannender, als dieses Auftaktgeplänkel war natürlich die Frage, wie sich die "Neuen" behaupten würden. Alexander Geist trug erstmals das Trikot der Hardenberger ("es ist für jeden Spieler eine Ehre, für die Hardis zu spielen") und ließ es gleich in der Auftaktrunde ordentlich krachen: 18 !!! Welch ein Einstand ... Fortsetzung folgt .... | |
Der frühere Arheilger Geist spielte in einer Startgruppe mit Dennis Kapke, der ins Arheilger Team hineinwachsen soll. Letztes Jahr spielte Kapke noch im deutschen Jugendteam, das bei der EM in Schweden Silber holte. In Kiel Gaarden startete er mit einer 19, wobei die Stäbe nicht wirklich seine Freunde waren (dreimal die 2 in vier Runden).... | |
Und wie erging es Gaby Rahmlow bei ihrem Bundesliga-Comeback für Uerdingen? Zunächst mal überhaupt nicht gut: Nach Bahn 6 war die Deutsche Meisterin des letzten Jahres schon mal "5 hoch", und auch zum Ende sammelte Gaby einige Fehler: 27 - so hatte sie sich das gewiß nicht vorgestellt. Danach lief´s aber rund: 22,19,20 - total 88 Schläge. | |
Der spektakulärste Wechsel dieser Liga war der von Weltmeister Marco Templin von Mainz zum Deutschen Meister Dormagen-Brechten. Und Marco führte sich gleich mal mehr als ordentlich ein (83). Bei seiner abschließenden 19 fiel lediglich der Ball an der Brücke nicht. | |
Und er feierte sein Bundesligadebüt im NMC-Dress: Marco Balzer. Kaum zu glauben, dass der Vizeweltmeister die meisten Jahre in der 2. Liga sein Dasein fristete. Balzer hält mit 72 Schlägen in vier Runden den Weltrekord über diese Distanz, aufgestellt an gleicher Stelle in Kiel. Dieses Maximum war nach Runde 1 nicht mehr möglich (20). Fortsetzung folgt .... | |
Nach dem 1. Durchgang der Damen ergab sich die gleiche Reihenfolge wie zum Abschluß der letzten Saison: Mainz (67) vor Göttingen (68) und Neutraubling (69). | |
Wenn die Kieler Damen ihre Chance auf den Klassenerhalt wahren wollten, mußte auf eigener Anlage gepunktet werden. Die mehrfache deutsche Jugendmeisterin Jasmin Uhl begann gut (22,22), baute ab Durchgang 3 dann aber merklich ab (25,28). Nach verkorkstem Beginn von Britta Brandt-Lagerquist (30,26) standen die Kielerinnen gleich wieder mit dem Rücken zur Wand. | |
Bianca Oberweg (Göttingen) schaute schon mal etwas skeptisch auf den anfänglichen Verlauf. Ob sie hier bereits ahnte, dass die Titelverteidigerinnen aus Mainz den Tagessieg erringen würden? | |
Sind das die berühmtesten Socken Deutschlands? | |
Sie gehören ihm: Walter Erlbruch, dem Kopf der Hardenberger Serienmeister (1999-2007). Der Titelverlust an Dormagen-Brechten 2008 schmerzte sehr, aber der Leitwolf der Hardis ist noch lange nicht titelmüde, wie der Kieler Spieltag eindrucksvoll beweisen sollte. Wally steuerte 85 Schläge bei. | |
Vom Spieler zum Betreuer: Hardenbergs Martin Becker fungiert in der begonnenen Saison als Betreuer der Hardis. Wie man später sehen sollte, hat er seine Aufgabe ganz offensichtlich prima hingekriegt. | |
Für Alexander Junkermann zählt nur die Titelverteidigung. Der Auftakt in Kiel-Gaarden nahm für Dormagen-Brechten ein unglückliches Ende - nur Platz 4. Der Mannschaftseuropameister steigerte sich stetig (22,21,21,20) und bewies einmal mehr seine Klasse. | |
Neues Gesicht in der Königsklasse: Der Dudweiler Sascha Spreier, seit Saisonbeginn in Diensten des MGC Mainz, ist ein Riesentalent mit allen sportlichen Möglichkeiten nach oben. Über die 1. Runde (26) war der 19-jährige alles andere als amüsiert. Dann kam der frischgebackene Mannschaftsweltmeister der Jugend in Fahrt und fand sich immer besser zurecht: 22,19,22. In Runde 3 verhinderten die Passagen die 18. | |
Spielfreier und souveräner Oberschiedsrichter: Christian Somnitz (Möve Cuxhaven). | |
Vier Ausländer bereichern die Minigolf-Bundesliga. Karel Molnar aus Tschechien spielt in seiner 3. Saison für den überraschenden Dritten der letzten Bundesligasaison Bochumer MC. Starker Beginn (19), dann eine strafpunktbelastete 25 ... Die letzten beiden Runden (22,21) waren dann wieder "grün". | |
Karels Landsmann Ivan Macho kam letztes Jahr zu den Bochumern. Das erste Lehrjahr hat dem tschechischen Spitzenspieler gut getan: 85 Schläge war ein solider Auftakt. | |
Alex Jasper (Niederlande) benötigte in Kiel 86 Schläge für die 72 Bahnen. Hätte er den Geradschlag mit Stäben (drei Zweien) besser beherrscht, hätte er in der letzten Runde (19) sogar die Traumrunde spielen können. Die Meister aus Dormagen-Brechten müssen eine gewaltige Schippe drauflegen, wenn sie den Anschluß zur Tabellenspitze herstellen wollen. | |
Super Saisoneinstand für den Schweizer Mike Mann: 81 Schläge mit der 19 zum Schluß. Gut für Hardenberg, das die Konkurrenz in Kiel mit einer überragenden Leistung deklassierte. | |
Auf der Suche nach ihrer Bestform ist nur die frühere Weltmeisterin Corina Reinisch (Neutraubling) fündig geworden. Ihre 83 waren ein klarer Fingerzeig nach vorne. Teamkollegin Jessica Werkmann kann von solchen Ergebnissen im Moment nur träumen: 99 Schläge waren viel zu viel für die Deutsche Vizemeisterin von 2007 und kosteten Neutraubling möglicherweise den Tagessieg. | |
Monika Erlbruch weiß, wie schwierig das Unternehmen Klassenerhalt für den MSK Olching werden wird. In Kiel mußten die Olchingerinnen zu Dritt auskommen, ab dem nächsten Spieltag hat die Personalnot ein Ende. Mehr als ein 5. Tagesplatz war in Kiel nicht zu holen. Immerhin zwei Punkte gegen den Abstieg. | |
Meike Otto (95) war die Beste im enttäuschenden Team von Aufsteiger Olympia Kiel. Heimvorteil nicht genutzt - der Auftakt geriet für die Kieler Mädels zur Nullnummer. Meike nahm´s mit Galgenhumor: "Kann ja nur besser werden ...." | |
An den Bodenwellen wurde mit einem "Stein" gekullert. Rechts rein in den Kreis und dann warten, was passiert .... Hat mit Minigolf wenig zu tun, und Sandra von dem Knesebeck (Göttingen) muss schon mal pötten .... | |
..... Also probiert Silvia Haller (Olching) ihr Glück .... Rechts rüber mit dem Ding, und ..... | |
.... au weia ... auch liegen geblieben .... | |
..... Frauke Eilts (Uerdingen) probiert´s mit mehr Schmackes ... Ball kommt angeflogen ...... | |
.... Menno! | |
Auch Steffi Kern ahnt, was gleich passiert .... | |
.... Bringt irgendwie keinen Spaß, oder? Insgesamt blieben die Bälle 32 mal im Endkreis liegen, dennoch waren die Bodenwellen mit einem Gesamtteilnehmerschnitt von 1,13 ziemlich asseträchtig. | |
Und dann war da noch die Sache mit den Pyramiden: Wally Erlbruch hatte im Training einen rechten Vorbänder herausgefunden. Also rechte Vorbande, dann an die blaue Pyramide und schließlich besseres Anlegen an die hintere Pyramide. "Dahin mußte spielen, Piepen" .... | |
... doch was so gut ausgetüftelt war, brachte Timo Greiffendorf zum Rundenauftakt in Verdruß ..... | |
.... Immerhin: Pött beherrscht und am Ende tolle 79 rausgebracht. Respekt. An den Pyramiden hatte übrigens nur Arheilgen (32) eine schlechtere Bilanz als Hardenberg (30) ... aber zum Glück waren da ja noch 17 weitere Bahnen .... | |
Auf den Auftritt der Arheilger ohne Alexander Geist durfte man gespannt sein. Das Team spielte nur im 1. Durchgang (129) vorne mit. Folgende 139 und 136 katapultierten die Hessen nach hinten, woran auch der letzte Durchgang (130) nichts mehr rüttelte. Fehlstart von Arheilgen, und auch seine Leistung (88) war ziemlich durchwachsen: Teamwelt und -europameister Daniel Klosek. | |
An Christian Krumm lag es nicht, dass die Bochumer über den 5. Platz nicht hinauskamen. "Toto" war mit blitzsauberen 80 Schlägen (darunter eine 19) bester Mann im Team. Bei der 19 wurde ihm übrigens die Brücke zum Verhängnis. | |
Die Hamburger Jungs (hier Kris Stille und Florian Wietz) haben mit tollem Schlußspurt den 2. Platz belegt. Sicherlich waren die 510 Schläge nicht das Ergebnis, das sich die Aufsteiger erwartet hatten, aber wie sie im Schlußdurchgang (2x18, 1x19) das Feld von hinten aufgerollt haben, macht Lust auf mehr. Glückwunsch! | |
489 hat in Kiel bisher noch keine 6er-Mannschaft über vier Runden gespielt. Nach dem Verlust des DM-Titels setzen die Hardenberger schon wieder neue Maßstäbe. 21 Schläge Vorsprung auf Rang 2 - wer soll diese Supertruppe ernsthaft gefährden? Doppeleuropameister Harald Erlbruch hatte mit 79 Schlägen großen Anteil am Erfolg. | |
Für Lars Greiffendorf wurden am Ende ebenfalls 79 Schläge notiert. Auf dem Weg dahin nahm der Mainzer Mannschaftssenior in Runde 3 die 18 mit. Beide Greiffendorfs also schlaggleich und toll in Form. | |
Doch es geht noch besser, wetten? Alexander Geist scheiterte bei seinen 78 Schlägen an der möglichen Doppel-18 in Runde 2 am Netz. "Der Ball war ein bißchen zu hoch", nahm´s der Neu-Hardenberger gelassen. Die Hardis wissen, was sie an ihm haben. | |
Aber wenn´s nach Kiel-Gaarden geht, reichen meist auch keine 78, um Marco Balzer in Verlegenheit zu bringen. Der Auftakt-20 ließ der 30-jährige Runden von 19,19 und 18 folgen. Gesamtergebnis 76 - Wahnsinn. | |
Zum Nachlesen, Nachrechnen und Genießen: Das Hardenberger Siegerergebnis beim Bundesligaauftakt in Kiel. Drei Mann unter 80 Schlägen und der Konkurrenz eine Lehrstunde erteilt. | |
Nicole Warnecke spielte ordentlich (88) und war mit ihrer Uerdinger Mannschaft schon mal auf Tuchfühlung mit den "großen Drei" der Liga. Die Uerdingerinnen werden einen Treppchenplatz im Auge behalten. | |
Auf Kathrin Neumann können sich die Mainzer Damen im Ernstfall verlassen. So gesehen, ist Kathrin weit mehr, als "nur" Ersatz. | |
Am Blitz wurden von Männlein und Weiblein gleichermaßen zwei Varianten gespielt: Gerade durch mit leichtem Schiebeschnitt oder kurzer Vorbandenschlag mit einem schnellen Rohling. Christiane Wamboldt (Olching) hat hier über Bande Erfolg. | |
Schade, dass Tanja Pscherer (Neutraubling) international nicht mehr angreifen will. Mit 85 Schlägen bewies die frühere Nationalspielerin, dass sie durchaus die Befähigung dazu hätte .... | |
Yes ... letzte Runde 20 und mit 86 Schlägen einigermaßen zufrieden: Achim Paulsen. Der für Niendorf spielende Schleswiger verdarb sich ein besseres Resultat durch eine 4 im 2. Durchgang an Bahn 17 ... | |
Bochumer Einsichten: Karel Molnar und der krankheitsbedingt ausgewechselte Christian Haeger mußten erkennen, dass der Bronzeplatz der letzten Saison kein Freifahrtschein für automatische vordere Platzierungen ist. Das Team aus dem Ruhrpott ist vorerst auf dem 5. Platz. |
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